Die Sehnsucht Gottes: Er will Mitliebende suchen
Schon seit Tagen war Regenwetter für den 7. Juli angesagt; und so gab es ein Zittern: Wie wird das Wetter am Sonntag werden? Mit Vertrauen, Gebet und Hoffnung im Herzen kamen die Veranstalter dieser Feier bei der Ortskapelle in Hausbach mit den Gläubigen zusammen. Von dort ging es in einer Prozession mit Musikbegleitung und Rosenkranzgebet zur Waldkapelle.
Frau Traude Gallhofer, die Verantwortliche für diese Feier, begrüßte P. Oliver und den Pfarrer von Allentsteig Slawomir Grabiszewski, sowie Pfarrvikar Friedrich Mikesch. Auch Bürgermeister Karl Elsigan und Vizebürgermeister Reinhard Poppinger waren unter den zahlreichen Gläubigen.
Frau Gallhofer erklärte, warum hier am Waldrand eine Fatimakapelle errichtet wurde:
P. Petrus Pavlicek, der Gründer der weltweiten Gebetsgemeinschaft des RSK, hat nach seinem Herzinfarkt und im Alter sich hier in Hausbach an so manchen Wochenenden und auch im Urlaub zurückgezogen. Als er 1982 starb, hat man überlegt, eine Gedenkstätte für diesen bedeutenden Priester zu errichten. Nach langer Überlegung wurde diese kleine Kapelle erbaut und am 8. Dezember 1985 von P. Benno eingeweiht. Dann war die weitere Überlegung: Es wäre doch schön, einmal im Jahr hier eine Feier zu veranstalten. Der damalige Pfarrer und Dechant Anton Schraivogl war damit gerne einverstanden, von ihm stammt auch der Name "Marienlob".
P. Oliver ist in einer sehr frohmachenden Predigt vom Fest Maria Heimsuchung ausgegangen, vom Lobpreis Gottes durch die Gottesmutter Maria:
„Wenn wir jetzt das Marienlob halten, dann will ich das heute in besonderer Weise mit dem Blick auf den Lobpreis, den Maria selber Gott gegeben hat. Das Magnifikat ‚Meine Seele preist die Größe des Herrn‘. Das entsprechende Fest Maria Heimsuchung, haben wir diese Woche gefeiert, ein wunderbares Fest. Maria besucht Elisabeth, das Fest haben die Franziskaner im 13. Jahrhundert erst in der Kirche eingeführt. Den Besuch der Mutter Gottes, der werdenden Mutter bei der werdenden Mutter, ihrer Verwandten Elisabeth.
Beim Gang der Gottesmutter, prägt sich Freude in ihrem Gesicht, sie hat sich aufgemacht, weil sie eine Christusträgerin ist. Ein junges Mädchen, unbedeutend – da hinein wird Gott Mensch. Das soll uns zu denken geben, aber auch tröstlich sein, weil wir oft denken: Was ist mein kleines Leben im Großen der Welt?
Mein Name ist Gott bekannt und ich bin berufen, ihn wie die Gottesmutter in mir zu tragen, sie ist begnadet. Gnade, die auch mir Grund gegeben hat, Freude gegeben hat von Herzen zu jauchzen. Einen Juchizer, das ist die Übersetzung von Gnade. Begnadet aufjauchzen, das soll uns zu denken geben, wir sind Christusträger!
Warum wird Gott Mensch? Das ist die große Frage früher gewesen. Das Wort ist Fleisch geworden, weil er den Menschen erlösen musste. Wieder dieses vorzeigen mit dem Finger! Wie soll ich da heute noch jemanden dazu bringen, jetzt kommen sie wieder mit den alten Geschichten, wenn nicht, dann nicht. Glaube hat etwas Ernsthaftes in sich, aber in einer ganz positiven Weise.
Von Franziskus angefangen sagen die Franziskaner: Gott wird Mensch und er würde es auch wenn es den Sündenfall nicht gegeben hätte, er würde das tun, weil er so eine Sehnsucht hat nach dem Menschen, weil er ihm begegnen will. Er will uns abholen. Gott will Mensch werden, er möchte dem Menschen begegnen. Warum? Weil er Mitliebende will. Das können wir von der Gottesmutter lernen, sie macht sich freudig auf zu einer anderen Begnadeten, die alte Base Elisabeth und jetzt geht es darum Freude zu teilen, nämlich die Gegenwart Gottes in Freude zu teilen.“
Nach dem Gebet für den Frieden, für die Jugend, um günstige Witterung und für die Verstorbenen, erteilte P. Oliver den Segen und mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich“ wurde das Marienlob 2024 – ohne Regen – abgeschlossen. Man konnte an den Gesichtern der Mitfeiernden viel Freude erkennen.
Begleitet wurde die Prozession zur Waldkapelle und die Feier vom „Musikverein Großhaselbach“ unter der Leitung von Kapellmeister Josef Weber. Erstmals wurde heuer bei der Waldkapelle die „Hymne“ des RSK „Schutzfrau Österreichs“ gesungen. Mag. Josef Weber hat die Noten für die Blaskapelle geschrieben.
Es ist immer eine Freude, wenn die jungen Musiker mit Begeisterung das „Marienlob“ begleiten.
Das nächste Marienlob findet am Sonntag, 6. Juli 2025 statt.