Für die Kirche ist die zunehmende Bedeutung der Älteren nicht nur, aber auch darin begründet, dass der Anteil der älteren Menschen unter denen, die das kirchliche Leben mittragen und an ihm teilnehmen, immer größer wird und die Lebenssituationen älterer Menschen immer vielfältiger werden.
Zu keiner Zeit sind in Österreich so viele Menschen so alt geworden wie in der Gegenwart. In unserem Land sind ca. 23% der Frauen und Männer 60 Jahre und älter. Dieser Anteil wird in den nächsten Jahrzehnten noch auf 35% - 40% anwachsen.
Diese erfreuliche Entwicklung wirft für die Einzelnen, für Gesellschaft und Politik und auch für die Kirche zugleich Fragen auf:
Worin kann der Sinn dieser Lebensphase, die nach der Familien- und Erwerbsarbeit liegt und als "Alter" bezeichnet wird, liegen?
Welche Beiträge zum Zusammenleben dürfen Gesellschaft und Kirche von ihren alten Mitgliedern erwarten?
Welche Unterstützung schulden sie den alten Frauen und Männern, wenn diese von Erkrankung des Leibes und der Seele beeinträchtigt werden?
Welche Modelle für das Altern und die Gestaltung des Alters können kirchliche Gemeinden, Gemeinschaften und Einrichtungen anbieten und unterstützen, welche Formen des Miteinander-Lebens der Generationen können sie fördern?
Die Kirche steht mit ihrem pastoralen Handeln vor einer zweifachen Aufgabe: Sie ist herausgefordert
Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft Altenpastoral, der die diözesanen Verantwortlichen für diesen Bereich angehören, nimmt diese Aufgabe gesamtösterreichisch in den Blick, vermittelt Erfahrungsaustausch und damit Anregungen für weitere Entwicklungen und koordiniert gemeinsame Anliegen.
Die kirchliche Altenarbeit vollzieht sich in vier Handlungsdimensionen:
Altenseelsorge vollzieht sich im Blick auf das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, in der Deutung dieser Erfahrung im Licht des Evangeliums und schließlich in der Feier von Liturgie und Sakramenten.
Altenbildung zielt auf die Unterstützung bei der Gestaltung des Alterns, den Erhalt und Erwerb von Kompetenzen sowie auf die Auseinandersetzung mit Prozessen und Themen in der Gesellschaft und Kirche (Kultur des Alterns).
Altenhilfe unterstützt Menschen im Dritten und Vierten Alter in körperlichen und seelischen Notlagen durch konkrete Hilfe und Dienste.
Altenpolitik ermutigt Frauen und Männer jeden Alters, sich politisch für menschenwürdige Lebensbedingungen einzusetzen und reicht bis zum stellvertretenden politischen Einsatz für diejenigen alten Menschen, die ihre Stimme selbst nicht mehr erheben können.
Begegnung schenken - einladend ohne Verpflichtung
Aktuelle Themen der Gesellschaft wahrnehmen – Interesse zeigen und Antwort geben
Zeugnis abgeben – Bekenntnis zur Gemeinschaft der Kirche
Interessierte willkommen heißen – unabhängig von Konfession und Religion
Netzwerke nutzen – Kontakt herstellen zu kirchlichen und nichtkirchlichen Einrichtungen
Verbindung schaffen – zwischen Kunst, Literatur, Musik und Liturgie
Hilfestellung geben – Menschen in ihrer Sehnsucht und Suche nach Gott unterstützen